Preview: Ali Baba

Ali Baba - Preview




Im Bereich der Jump & Run`s war es in den letzten Monaten eher still gewesen auf dem kommerziellen Amiga Sektor. Mit "Ali Baba" wurde nun ein neues Game aus diesem Genre angekündigt, welches von einem einzigen Programmierer geschaffen wurde.

Und diese Tatsache merkt man ehrlich gesagt in der Demoversion ganz extrem: Die Grafik ist für heutige Verhältnisse einfach ungenügend und selbst zu Hochzeiten des A500 hat es besseres gegeben. Wenn man sich die Grafik so anschaut will man gar nicht glauben, daß diese für das AGA Chipset geschaffen wurde. So sind die Levels nicht gerade als abwechselungsreich zu bezeichnen und auch die Gegner sehen relativ platt aus. Wer sich davon aber noch nicht abschrecken läßt, den erwartet zum einen ein höchst durchschnittlicher Sound (Musik aus dem Orient mit einigen wenigen modernen Elementen aufgepeppt) und zum anderen ein hundsmiserabeles Gameplay, wobei wir auch bei der Hintergrundgeschichte, die verblüffende Ähnlichkeiten mit "Aladdin" aufweist, wären:

Alib Baba hat endlich das Versteck der 40 Räuber entdeckt und ist auf der Suche nach den Schätzen, die diese erbeutet haben. Dafür benötigt er aber unbedingt 10 magische Lampen, die in den diversen Levels versteckt sind und natürlich von vielen Gegnern bewacht werden. Und natürlich ist es die Aufgabe vom Spieler, diese Lampen zu beschaffen, was angesichts der Tatsache, daß Ali Baba nur einen einfachen Säbel mit sich führt, nicht als einfach zu bezeichnen ist. Im weiteren Verlauf des Spiels kann der Spieler seine Spielfigur aber noch mit einem Schild sowie mehr Lebensenergie "aufrüsten".

Soweit also die Hintergrundgeschichte zu Ali Baba, die sich zwar nett lesen läßt, aber garantiert auch nicht zur Langzeitmotivation beitragen wird. Das Gameplay an sich beschränkt sich auch darauf, stur gerade aus zu laufen, ein bißchen zu springen, diverse Gegner abzustechen und natürlich drauf zu achten, daß einem nicht zu viel Energie abgezogen wird - in Zeiten des C64 mag das ja noch als halbwegs passabel durchgegangen sein, aber heutzutage ist diese Idee in etwa so interessant wie Windows. Da zudem die Steuerung auch nicht ganz exact ist und der gute Ali Baba teilweise mit unfairen Situationen konfrontiert wird (=> ein Energieabzug ist nicht immer zu vermeiden) kann man noch nichtmal auf ein gelungenes Gameplay verweisen und Spielspaß will wirklich nicht aufkommen. Um es klar auf den Punkt zu bringen: Die Zeit, die ich mit "Ali Baba" bisher verbracht habe um es hier vorzustellen, wird garantiert die letzte gewesen sein, die ich in dieses Spiel gesteckt habe - Spielspa� & Motivation gleich null!

Weiterhin macht sich negativ bemerkbar, daß "Ali Baba" nur auf unaufgerüsteten Amiga`s lauffähig ist und natürlich von Features wie RTG oder AHI Support erst recht nix gehört hat. Selbst eine Festplatteninstallation ist bei der Endversion (die natürlich auf Disketten ausgeliefert wird) nicht vorgesehen, was den negativen Eindruck nur weiter verstärkt.

Fazit

Für mich ist es eine bodenlose Frechheit ein Game wie "Ali Baba", das in keinem Bereich konkurrenzfähig ist, heutzutage auf den Markt zu bringen und dafür noch Geld zu verlangen. Der Preis von 35 DM ist immer noch total überzogen und selbst eingefleischte Jump & Run Fans sollten sich den Kauf zweimal überlegen. Und ich waage einfach mal die niederschmetternde Prognose, daß "Ali Baba" selbst auf dem Freeware Sektor nur guter Durchschnitt wäre. Finger weg!


Name          : Ali Baba

Programmierer : Medici (der Programmierer selbst...)

Release       : 2.Quartal 2000

Preis         : 35 DM

Anforderungen : AGA Amiga

Empfohlen     : mehr wird nicht unterstützt :-((


Kilian "The Bruce" Servais